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Business Continuity beginnt vor dem Angriff. Warum Cyberresilienz ohne reife IT-Prozesse und Notfallvorsorge nicht funktioniert

Feuer löschen ist gut. Brandverhütung ist besser. Doch was tun, wenn der Brand unvermeidlich wird? Cyberangriffe sind keine Frage des Ob, sondern des Wann. Die Konsequenz daraus ist ebenso klar wie unbequem: Unternehmen müssen nicht nur Sicherheitsmaßnahmen etablieren, sondern sich darauf vorbereiten, dass diese trotz aller Bemühungen versagen können. Genau hier beginnt Business Continuity Management und wird zum strategischen Rückgrat echter Cyberresilienz.

Andreas Hessel

10.07.2025 · 3 Min Lesezeit

Doch wie stellt man sicher, dass Notfallpläne funktionieren, wenn’s ernst wird? Die Antwort ist so schlicht wie herausfordernd: Die technische und organisatorische Reife der IT-Organisation entscheidet, ob BCM gelebt oder nur dokumentiert ist. Denn Notfallmanagement ist kein Schnellschuss, es ist ein Langstreckenlauf durch Prozesse, Datenqualität und Systemverständnis.

BCM braucht ein stabiles Fundament – und das heißt: IT-Reife

Die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen, egal ob im Rahmen eines ISMS, nach ISO 27001 oder gemäß der NIS2-Richtlinie, kann nur dann greifen, wenn die zugrunde liegende IT-Struktur tragfähig ist. Viele Unternehmen versuchen sich an Notfallplänen, Simulationen oder ISO-Zertifizierungen, ohne zuvor zu prüfen, ob ihre IT organisatorisch überhaupt in der Lage ist, Ausfälle zu erkennen, zu bewerten und wirksam zu kompensieren.

Mein Tipp:

Ein BCM-Plan ohne verlässliche IT-Prozesse ist wie ein Evakuierungsplan ohne funktionierende Türen.