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Cyberkriminelle nutzen KI für perfekte Malware-Imitation

Sicherheitsforscher warnen vor neuem Trend: Cyberkriminelle setzen künstliche Intelligenz ein, um anhand öffentlicher Sicherheitsberichte täuschend echte Malware-Kopien zu erstellen. Das sogenannte "Vibe Coding" ermöglicht Angriffe unter falscher Flagge und erschwert die Zuordnung zu Tätergruppen erheblich.

Marc Oliver Thoma

18.09.2025 · 1 Min Lesezeit

Forscher von Trend Micro demonstrierten das Verfahren am Beispiel der Cyberbande „Earth Alux“. Sie fütterten unbeschränkte Large Language Models (LLMs) mit eigenen Sicherheitsanalysen und ließen KI-Systeme entsprechende Schadsoftware programmieren. Die von Hugging Face frei verfügbaren Modelle produzierten Code, der dem Original in allen veröffentlichten Details glich – allerdings noch menschliche Nachbearbeitung benötigte.

Besonders brisant: Die Technik eignet sich perfekt für False-Flag-Operationen. Angreifergruppen können gezielt die Taktiken und Techniken (TTPs) konkurrierender Organisationen nachahmen und so Ermittler auf falsche Fährten locken. Bereits heute streuen nordkoreanische Hacker russische Codeschnipsel in ihre Programme – KI macht solche Täuschungsmanöver jedoch präziser und effizienter.

Die Trend-Micro-Experten warnen dennoch vor überzogenen Reaktionen. Transparenz bei Sicherheitsbedrohungen bleibe essentiell – Herausgeber sollten jedoch prüfen, ob ihre Veröffentlichungen KI-gestützte Nachahmung ermöglichen. Die ohnehin komplexe Attributierung von Cyberangriffen wird durch diese Entwicklung zusätzlich erschwert.

https://www.trendmicro.com/vinfo/us/security/news/cybercrime-and-digital-threats/do-security-blogs-enable-vibe-coded-cybercrime