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Datenschutz positiv vermitteln – so sorgen Sie für die richtige Vermarktung

Datenschutz wird von manchen Menschen eher als lästige Pflicht gesehen und nicht als Chance wahrgenommen. Dabei liegt genau im Datenschutz viel Positives und guter Datenschutz bringt für alle Vorteile, etwa für Unternehmen, Kunden und Beschäftigte. Dass Datenschutz positiv wahrgenommen wird, haben auch Sie in der Hand. Das ist kein Hexenwerk. So können Sie den Datenschutz besser „verkaufen“.

Andreas Würtz

28.08.2025 · 3 Min Lesezeit

Nicht nur wenn Ihr Unternehmen ein neues Produkt auf den Markt bringen will, ist das hier unerlässlich: das Marketing. Nicht anders ist es, wenn Sie das vielleicht bislang eher ungeliebte Thema Datenschutz zu etwas machen wollen, das jeder gut findet und das jeder bereitwillig unterstützt.

Beherzigen Sie diese 5 Tipps: 

Tipp 1: Setzen Sie auf eine positive Kommunikation

Braucht man Datenschutz wirklich? Bei solch einer Frage muss ein „Na klar“ wie aus Pistole geschossen kommen. Doch diese Antwort sollte nicht nur bei Ihnen kommen.

Wichtig ist, dass auch andere im Unternehmen und insbesondere die Entscheidungsträger voll und ganz von dieser Antwort überzeugt sind.

Dazu trägt auch bei, dass Sie vom Datenschutz ein positives Bild vermitteln. Machen Sie bei jeder Gelegenheit deutlich, dass gelebter Datenschutz.

Vorteile im Wettbewerb bringt: Es ist immer gut, sich von der Konkurrenz abzuheben. Auch Datenschutz kann ein entscheidender Faktor sein. 

  • kosteneffizient ist: Durch gelebten Datenschutz werden Kosten für Schäden und Bußgelder vermieden. Das Geld ist anderswo besser investiert. 

  • Vertrauen und Wertschätzung vermittelt: Kunden und Mitarbeiter wollen, dass ihre Interessen und ihre persönlichen Informationen geschützt sind. 

  • die Professionalität Ihres Unternehmens unterstreicht: Schlampt Ihr Unternehmen im Datenschutz, kann das andere Unternehmen abschrecken. 


Tipp 2: Schaffen Sie positive Emotionen 

Das Thema Datenschutz muss positive Emotionen auslösen, dass es sich dabei um etwas Gutes und Erstrebenswertes handelt. Das schaffen Sie beispielsweise dadurch, dass Sie bei jeder Gelegenheit Folgendes machen: 

  • Betonen Sie immer die Vorzüge: Werden Sie nicht müde herauszustellen, was Datenschutz bewirkt und welche Benefits er mit sich bringt. 

  • Zeigen Sie im Einzelfall die konkreten Vorteile auf: Das große Bild vermitteln ist eine Sache. Viel greifbarer wird manches, wenn Sie etwa bei einem Vorhaben die Vorzüge konkret benennen. 

  • Setzen Sie auf den Dominoeffekt: Egal, ob Projekt oder Menschen, hat man mit Ihnen, Ihrer Arbeit oder dem Datenschutz positive Erfahrungen gemacht, wird man das Positive gern weitergeben. Mundpropaganda funktioniert noch immer ausgezeichnet und ohne dass Sie diese aktiv steuern müssen. 


Tipp 3: Entwickeln Sie eine umfassende Kommunikationsstrategie 

Ihr Ziel ist, dass Datenschutz präsenter und positiver wahrgenommen wird. Um das zu erreichen, ist eine gute Kommunikationsstrategie unerlässlich.

Am besten ist es, wenn Sie sich hier mit den Kommunikationsspezialisten in Ihrem Unternehmen zusammensetzen.

Erläutern Sie ganz offen, was Ihr Ziel ist. Die Kollegen können Ihnen nicht nur Strategietipps an sich geben. Sie haben auch einen guten Blick dafür, wie Sie Ihr Thema erfolgreich transportieren können bzw. wie Sie die Beschäftigten am besten erreichen.

Auch sind die Kollegen meist die Türöffner schlechthin, wenn es um die Nutzung von Intranet, Mitarbeiterzeitung oder internem E-Mail-Newsletter geht.

Etwa ein „Datenschutz-Tipp des Monats“ kann eine gute Möglichkeit sein, Datenschutz kurzweilig näherzubringen. 

Aber Vorsicht: Achten Sie bei einer solchen Strategie auch auf die Machbarkeit. Haben Sie kaum Zeit? Oder ist Texten bzw. interessante Artikel schreiben nicht Ihr Ding?

Dann brauchen Sie jemanden, der das für Sie übernehmen kann. Eventuell sind in einem solchen Fall andere Formen der Kommunikation besser für Sie. So z. B. kurze Schulungen, die Sie rund um die Mittagspause anbieten. Auch eine offene Sprechstunde ist eine Möglichkeit. 


Tipp 4: Setzen Sie Erfolge ins rechte Licht 


Wann haben Sie zuletzt über Positives rund um den Datenschutz in Ihrem Unternehmen informiert? Wenn Sie sich nicht mehr daran erinnern können, heißt es, die Ärmel hochkrempeln. Ändern Sie das schleunigst.

Schließlich tragen Sie als Datenschutzbeauftragter entscheidend dazu bei, dass es diese Erfolge gibt. Feiern Sie Erfolge und berichten Sie anlassbezogen.

Ansonsten bekommt das Management überhaupt nicht mit, dass gemeinsam mit dem ausländischen Dienstleister nach zähen Verhandlungen endlich das Thema Auftragsverarbeitung abgehakt werden kann.

Im Übrigen sollten Sie Erfolgsberichte zum regelmäßigen Bestandteil Ihrer Rücksprachen machen. Dabei müssen Sie sich nicht selbst loben. Erwähnen Sie einfach, dass Sie stolz auf das Erreichte sind. 


Tipp 5: Sparen Sie nicht mit Lob 

Lob weiß jeder zu schätzen. Dabei ist ein Lob nicht nur Wertschätzung. Es ist Antrieb für weitere Unterstützung und zugleich Motivation für andere.

Ist etwas richtig gut gelaufen oder hat man Sie tatkräftig unterstützt, sollten Sie Ihr Lob nicht nur gegenüber den betreffenden Personen aussprechen. Platzieren Sie Ihr Lob auch anderswo, etwa an höherer Stelle. Das wirkt dann besonders nachhaltig. 

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Andreas Würtz ist Rechtsanwalt und widmet sich in erster Linie Fragen aus dem Datenschutz- und Arbeitsrecht. Er ist zertifizierter Datenschutzbeauftragter, Privacy Professional (CIPP/E, CIPM, FIP), ISO-27001-Lead-Auditor und Krisenkommunikationsmanager. Seit 2005 […]