Hier zeigt sich der Unterschied zwischen einer reaktiven Schadensbegrenzung und einer vorausschauenden Informationssicherheitsstrategie. Eine Bedrohungsanalyse richtet den Blick weg vom einzelnen Baum hin zum gesamten Wald. Sie schafft ein Lagebild, das zeigt, welche Gefahren heute real sind, welche sich abzeichnen und wie stark sie Ihre Organisation treffen können.
Eine gute Bedrohungsanalyse stützt sich dabei nicht auf Bauchgefühl, sondern auf eine klare Systematik. Bewährt hat sich der Blick auf die elementaren Gefährdungen, wie sie der BSI-Standard beschreibt. Wer diese Gefährdungskategorien kennt, kann neue Schwachstellen, CERT-Warnungen und Branchentrends systematisch einsortieren und sieht schnell, wo sich Bedrohungen verdichten. So wird aus Puzzleteilen ein Bild, das Ihnen hilft, Prioritäten richtig zu setzen – und nicht den Wald vor lauter Bäumen zu verlieren.
Bedrohungsanalyse versus Risikoanalyse. Das müssen Sie wissen.
Eine Bedrohungsanalyse betrachtet die Gesamtheit möglicher Gefahren, die auf Ihr Unternehmen einwirken können. Sie fokussiert sich auf die Frage: Welche Angreifergruppen, Schwachstellen und Trends bedrohen meine Informationswerte heute und in Zukunft? Dabei ist sie keine punktuelle Momentaufnahme, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Sie wird regelmäßig mit aktuellen Informationen gefüttert, etwa aus CERT-Meldungen, BSI-Berichten oder Branchenwarnungen. Ihr Ziel ist es, ein umfassendes Lagebild zu schaffen, das alle bekannten und aufkommenden Bedrohungen einordnet und priorisiert.