Aus Fehlern lernen

IT-Sicherheit in KMUs: Wenn Cyberangriffe zur Existenzbedrohung werden

Die digitale Transformation hat kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor neue Herausforderungen gestellt. Was früher als Problem der Großkonzerne galt, ist heute existenzbedrohende Realität für Betriebe jeder Größe: Cyberangriffe, die nicht nur zu Datenverlust führen, sondern ganze Unternehmen in die Insolvenz treiben können. Während viele KMU-Inhaber noch glauben, für Cyberkriminelle nicht interessant genug zu sein, zeigt die Praxis ein anderes Bild.

Marc Oliver Thoma

10.07.2025 · 4 Min Lesezeit

Die unterschätzte Bedrohung für den Mittelstand

KMU stehen heute im Fadenkreuz von Cyberkriminellen – nicht trotz, sondern wegen ihrer Größe. Sie verfügen oft über interessante Daten und Geldmittel, haben aber selten die Sicherheitsinfrastruktur großer Konzerne. Diese Kombination macht sie zu idealen Zielen für Ransomware-Angriffe, Datendiebstahl und andere kriminelle Aktivitäten.

Die Statistiken sind alarmierend: Laut der aktuellen Bitkom-Studie „Wirtschaftsschutz 2024″ waren 81 Prozent aller deutschen Unternehmen von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage betroffen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) berichtet in seinem Lagebericht 2024 von täglich 309.000 neuen Schadprogramm-Varianten – ein Anstieg von 26 Prozent zum Vorjahr. Besonders dramatisch: US-amerikanische Studien zeigen, dass über die Hälfte der kleinen Unternehmen, die Opfer schwerer Cyberangriffe werden, innerhalb eines Jahres schließen müssen.

Die fatale Fehleinschätzung der Risikolage

Viele KMU-Verantwortliche unterschätzen sowohl die Wahrscheinlichkeit als auch die potenziellen Auswirkungen von Cyberangriffen. „Uns passiert das nicht“ oder „Wir haben nichts Interessantes für Hacker“ sind typische Aussagen, die eine gefährliche Sorglosigkeit widerspiegeln. Dabei sind gerade KMU aufgrund ihrer oft unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen beliebte Ziele.