Die unterschätzte Bedrohung für den Mittelstand
KMU stehen heute im Fadenkreuz von Cyberkriminellen – nicht trotz, sondern wegen ihrer Größe. Sie verfügen oft über interessante Daten und Geldmittel, haben aber selten die Sicherheitsinfrastruktur großer Konzerne. Diese Kombination macht sie zu idealen Zielen für Ransomware-Angriffe, Datendiebstahl und andere kriminelle Aktivitäten.
Die Statistiken sind alarmierend: Laut der aktuellen Bitkom-Studie „Wirtschaftsschutz 2024″ waren 81 Prozent aller deutschen Unternehmen von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage betroffen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) berichtet in seinem Lagebericht 2024 von täglich 309.000 neuen Schadprogramm-Varianten – ein Anstieg von 26 Prozent zum Vorjahr. Besonders dramatisch: US-amerikanische Studien zeigen, dass über die Hälfte der kleinen Unternehmen, die Opfer schwerer Cyberangriffe werden, innerhalb eines Jahres schließen müssen.
Die fatale Fehleinschätzung der Risikolage
Viele KMU-Verantwortliche unterschätzen sowohl die Wahrscheinlichkeit als auch die potenziellen Auswirkungen von Cyberangriffen. „Uns passiert das nicht“ oder „Wir haben nichts Interessantes für Hacker“ sind typische Aussagen, die eine gefährliche Sorglosigkeit widerspiegeln. Dabei sind gerade KMU aufgrund ihrer oft unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen beliebte Ziele.