Tool-Tipp

openDesk: Der souveräne Arbeitsplatz für die digitale Unabhängigkeit

Wer als IT-Verantwortlicher die Abhängigkeit von Microsoft 365 oder Google Workspace kritisch hinterfragt, steht vor einem bekannten Dilemma: Moderne Kollaborationstools sind unverzichtbar, doch die Nutzung bedeutet weitreichende Abhängigkeiten von US-amerikanischen Konzernen. Steigende Lizenzkosten, unklare Datenschutzbestimmungen und die Gefahr von Vendor Lock-ins beschäftigen nicht nur Behörden, sondern zunehmend auch Unternehmen. Mit openDesk steht nun eine ernst zu nehmende Alternative bereit, die ursprünglich für die öffentliche Verwaltung entwickelt wurde, die aber auch für die Privatwirtschaft erhebliches Potenzial bietet.

Marc Oliver Thoma

26.06.2025 · 2 Min Lesezeit

openDesk entstand aus der Initiative „Souveräner Arbeitsplatz“ des Bundesinnenministeriums und wird seit 2024 vom Zentrum für Digitale Souveränität weiterentwickelt. Diese Bundes-GmbH mit Sitz in Bochum koordiniert die Entwicklung einer vollständig quelloffenen Office- und Kollaborationssuite. Im Oktober 2024 wurde Version 1.0 auf der Smart Country Convention vorgestellt – als direkte Antwort auf die wachsende Nachfrage nach digitaler Unabhängigkeit.

Datensouveränität: Kontrolle statt Abhängigkeit

Der zentrale Vorteil von openDesk liegt in der vollständigen Kontrolle über die eigenen Daten und Arbeitsprozesse. Während US-amerikanische Cloud-Dienste Daten in Rechenzentren auch außerhalb der EU verarbeiten und staatlichen Zugriffen unterworfen werden können, bleibt openDesk vollständig unter Kontrolle des Betreibers. Die Lösung kann sowohl als Cloud-Service als auch on-premises betrieben werden. Für Unternehmen bedeutet dies nicht nur DSGVO-Konformität, sondern auch Schutz vor unkalkulierbaren Preiserhöhungen und Änderungen der Nutzungsbedingungen.

Sicherheitsfeatures: Open Source als Vertrauensbasis

Als Open-Source-Lösung bietet openDesk vollständige Transparenz des Quellcodes. Sicherheitslücken können schneller identifiziert und behoben werden, da die Community und spezialisierte Dienstleister Einblick in den Code haben. Die Integration bewährter Sicherheitsstandards wie Zwei-Faktor-Authentifizierung und Lightweight Directory Access Protocol(LDAP)-Anbindung ist standardmäßig möglich. Für Unternehmen mit hohen Compliance-Anforderungen oder kritischen Daten ist diese Transparenz ein entscheidender Vorteil gegenüber proprietären Lösungen.