Aus Fehlern lernen

Schatten-IT im Remote-Zeitalter: Wenn Homeoffice zur IT-Sicherheitsfalle wird

Die Pandemie hat die Arbeitswelt nachhaltig verändert. In Deutschland arbeitet inzwischen rund ein Viertel der Beschäftigten mindestens teilweise im Homeoffice. 13,1 Prozent nutzen täglich oder mindestens die Hälfte der Arbeitszeit das Homeoffice. Diese flexible Arbeitsweise hat jedoch eine Schattenseite: Sie verstärkt das Problem der Schatten-IT erheblich und schafft neue Sicherheitsrisiken. Schatten-IT bezeichnet IT-Systeme, -Geräte, -Software und -Dienste, die in einem Unternehmen ohne Wissen oder Genehmigung der zentralen IT-Abteilung genutzt werden. Da heute immer mehr Mitarbeiter remote arbeiten und gleichzeitig zahlreiche IT-Services als Cloud-Dienste zur Verfügung stehen, ist die Nutzung nicht-autorisierter IT-Lösungen für Mitarbeiter mittlerweile nur wenige Klicks entfernt.

Marc Oliver Thoma

21.08.2025 · 3 Min Lesezeit

Remote-Work verstärkt bekannte Probleme

Die klassischen Schatten-IT-Probleme haben sich durch Remote-Work nicht grundlegend geändert, aber deutlich verstärkt. Der vertraute WhatsApp-Chat für schnelle Absprachen wird im Homeoffice noch selbstverständlicher genutzt. Wenn der Kollege auf Dienstreise ist, scheint der private Messenger der schnellste Weg zu sein – und schleichend werden auch dienstliche Angelegenheiten darüber abgewickelt.

Die private Cloud wird zum Büro

Ein weit verbreitetes Verhalten ist, dass Remote-Mitarbeiter ihre privaten Cloud-Speicher für dienstliche Zwecke nutzen. Wichtige Dateien landen in der privaten Dropbox oder im Google Drive, weil der Zugriff von zu Hause einfacher ist als über die VPN-Verbindung ins Firmennetzwerk. Daten werden doppelt gepflegt: einmal in der Firmendatenbank und zusätzlich in der privaten Excel-Tabelle auf OneDrive. Im Homeoffice nutzen Mitarbeiter zum Teil ihre private IT-Ausstattung. Der private Laptop (manchmal), das eigene Tablet (oft) oder Smartphone (sehr oft) werden kurzerhand zu Arbeitsgeräten. Dabei installieren die Mitarbeiter Software, die sie für ihre Arbeit benötigen – oft ohne zu bedenken, dass diese Dienste nicht in die Unternehmens-IT eingebunden sind und somit außerhalb jeder Kontrolle liegen.