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So werden Sie zum kreativen Meister

Als Datenschutzbeauftragter müssen Sie sich im Datenschutz und bei den rechtlichen Anforderungen bestens auskennen, um gut beraten zu können. Doch das ist meist nur die halbe Miete. Mindestens genauso wichtig sind Ihre Tipps zur praktischen Umsetzung. Hier kommt etwas ins Spiel, das Sie unbedingt brauchen: Kreativität. Und die lässt sich trainieren.

Andreas Würtz

23.10.2025 · 4 Min Lesezeit

Darum sollten Sie Ihre Soft Skills immer verbessern

Das beste Know-how bringt Ihnen nichts, wenn Sie an der Umsetzung scheitern. Damit es mit dem Datenschutz im Unternehmen funktioniert, brauchen Sie viel Unterstützung. Auch müssen Sie Überzeugungsarbeit leisten.

Das wiederum klappt besser, wenn Sie einfach umsetzbare Empfehlungen geben, bei denen die nötigen Maßnahmen leicht von der Hand gehen.

Je kreativer Sie im Denken sind, desto leichter finden Sie gut geeignete Lösungen. Und eines ist sicher: Ihre Kreativität können Sie jeden Tag ganz nebenbei fördern und trainieren. Setzen Sie auf diese Tipps: 

Machen Sie das Brainstormen zum Standard

Egal, was Sie in Angriff nehmen wollen, nehmen Sie sich zuerst einige Minuten Zeit zum Nachdenken. Überlegen Sie, was Sie machen müssen, wie Sie es angehen wollen oder worauf es zu achten gilt. Notieren Sie sich alles, was Ihnen in den Sinn kommt.

Solche Brainstormings können Sie auch im Kopf machen. Besser ist es jedoch meist, wenn Sie sich Ihre Fragen und Einfälle notieren. Denn dann ist sichergestellt, dass Sie diese nicht schon ziemlich bald wieder vergessen haben. 

Visualisieren sorgt für Durchblick 

Gerade wenn es kompliziert wird, sollten Sie zum Maler werden. Stellen Sie sich an eine Tafel oder an ein Flipchart und visualisieren Sie alles Relevante.

Das Malen sorgt einerseits für Entspannung. Andererseits sind Sie gezwungen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Außerdem erkennen Sie leichter Zusammenhänge oder Problempunkte. 

Halten Sie Ideen fest – immer und überall

Gedächtnisakrobatik finden manche Menschen zwar toll. Die meisten wollen jedoch keinen großen Aufwand treiben, um Wichtiges dauerhaft zu verinnerlichen.

Gehören auch Sie zu dieser Personengruppe, sollten Sie dem Vergessen vorbeugen. Ermöglichen Sie, dass Sie jederzeit und an jedem Ort Einfälle festhalten können.

Dabei ist wichtig: Überlegen Sie, wo Ihnen Einfälle kommen, und machen Sie sich dann Gedanken, was am besten zum Festhalten der Ideen passt.

Das können ein Notizzettel und Stift in der Hemdtasche sein. Aber auch stark haftende Post-its sind praktisch, wenn Ihnen im Stau im Auto die besten Ideen kommen.

Vielleicht sind Sie auch eher ein Fan von Audio-Notizen. Jedes Smartphone bietet hier passende Lösungen. 

Gemeinsam geht es besser 

Manchmal ist es besser, wenn Sie mit einer vertrauten Person oder mit jemandem über eine Problemlösung nachdenken, der nicht im Thema Datenschutz steckt.

Damit können Sie sich „erden“ und die Ideen schießen nicht zu sehr ins Kraut. Das kann wichtig sein, wenn Mittel oder Umsetzungsmöglichkeiten erheblich eingeschränkt sind.

Ein anderer Blickwinkel kann aber auch ganz andere Ansätze zutage fördern. 

Denken Sie vom Ergebnis her 

Jeder Profi weiß: Effizienz ist immer wichtig, auch beim Denken. Schauen Sie, was am Ende herauskommen soll. Überlegen Sie dann, welche Wege es dorthin geben kann. Auch wenn es Stolpersteine auf den betreffenden Wegen gibt, muss das nicht das K.-o.-Kriterium sein. Die lassen sich aus dem Weg räumen. Auch mancher Umweg ist weniger ein Problem, wenn das Ergebnis stimmt. 

Ideen sprudeln dort, wo Sie sich wohlfühlen 

Denken Sie dort nach, wo es Ihnen gut geht, wo Sie frei denken können und wo Sie durch nichts abgelenkt werden. Schon eine räumliche Veränderung kann viel bringen.

Auch eine kurze Auszeit in einem Café oder das Homeoffice auf dem heimischen Balkon kann Ihnen den nötigen Schub verpassen.

Versuchen Sie, Dinge, bei denen es auf Ihre Kreativität ankommt, an solche Wohlfühlorte zu verlagern. Klar ist aber auch: Haben Sie einen schlechten Tag, können Sie nichts erzwingen. Vielleicht klappt es später besser. 

Holen Sie sich andere Sichtweisen 

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Und das selbst dann, wenn die Lösung geradezu vor Augen steht. Hier ist es eine gute Idee, wenn Sie andere Profis fragen, wie sie die Sache einschätzen. Das können beispielsweise Datenschutzbeauftragte aus anderen Unternehmen sein. Oder Sie tauschen sich bei einer Veranstaltung oder in einem Forum aus. 

Gut Ding braucht Weile

Gute Lösungen müssen reifen. Meist ist der erste Wurf nicht der beste. Doch das merkt man meist erst mit etwas zeitlichem Abstand.

Legen Sie eine Lösungsidee weg und schauen Sie nach einiger Zeit Ihr Werk nochmals an. Sie merken meist schnell, wo es hakt oder wo Sie noch mal ranmüssen.

Vermeiden Sie also Stress, Hektik und das Entwickeln von Lösungen unter Zeitdruck. Das ist ein absoluter Kreativitätskiller. 

Bewegung hilft vielen 

Kennen Sie das: Sie sitzen am Schreibtisch und Ihnen fällt nichts ein, etwa zur Lösung eines Problems? Vielen Menschen hilft hier Bewegung, um die Kreativität anzukurbeln.

Durchdenken Sie die Dinge beim Spazieren, beim Schwimmen, in der Sauna oder beim Joggen.

Achten Sie darauf, dass das Denken durch die Bewegung begleitet wird. Wichtig ist also, dass Sie sich etwa beim Sport nicht verausgaben. 

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Andreas Würtz ist Rechtsanwalt und widmet sich in erster Linie Fragen aus dem Datenschutz- und Arbeitsrecht. Er ist zertifizierter Datenschutzbeauftragter, Privacy Professional (CIPP/E, CIPM, FIP), ISO-27001-Lead-Auditor und Krisenkommunikationsmanager. Seit 2005 […]

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