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Support-Ende von Windows 10 – ein Lehrstück für gelebtes ISMS

Wenn Microsoft im Oktober die letzten Updates für Windows 10 verteilt, betrifft das nicht nur Privatnutzer, sondern Millionen von Arbeitsplätzen in Unternehmen. Damit endet nicht nur der Support für ein Betriebssystem, sondern es beginnt ein realer Härtetest für Ihr Informationssicherheitsmanagement.

Andreas Hessel

18.09.2025 · 9 Min Lesezeit

Wenn Support endet, beginnt das Risiko

Denn was passiert, wenn Sie weiterhin auf Windows 10 setzen? Ohne Sicherheitsupdates ist der Schritt in die Verwundbarkeit vorprogrammiert. Schon kleinere Lücken reichen, damit Schadsoftware eindringt, Daten abfließen oder Systeme ausfallen. Die Risiken sind im ISMS klar benennbar: Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität sind gleichermaßen bedroht.

Für Sie als Sicherheitsbeauftragten bedeutet das gleich mehrere Aufgaben. Erstens muss Transparenz geschaffen werden: Wie viele Systeme im Unternehmen laufen noch mit Windows 10? Diese Inventur ist keine lästige Formalität, sondern der erste Baustein, um Risiken zu bewerten. Zweitens folgt die Entscheidungsfindung: Kaufen wir neue Hardware, verlängern wir den Support gegen Gebühr oder prüfen wir Alternativen wie Linux für bestimmte Szenarien?

Hier zeigt sich, dass Informationssicherheit Prozesse braucht. Ein funktionierendes ISMS kennt die Assets, bewertet Risiken, bindet die Geschäftsleitung ein und dokumentiert Entscheidungen. Ohne diesen Rahmen sind Unternehmen schnell dem Herstellerwillen ausgeliefert und reagieren statt zu agieren.