News

US-Investoren übernehmen umstrittenen Spyware-Hersteller NSO Group

Die israelische NSO Group, Hersteller der berüchtigten Überwachungssoftware Pegasus, wechselt den Besitzer. Eine US-amerikanische Investorengruppe hat nach Unternehmensangaben „dutzende Millionen Dollar“ investiert und die Kontrollmehrheit übernommen.

Marc Oliver Thoma

30.10.2025 · 1 Min Lesezeit

Sprecher Oded Hershowitz betonte gegenüber TechCrunch, dass das Unternehmen trotz der Übernahme weiterhin unter israelischer Aufsicht operiere und von Behörden wie dem Verteidigungsministerium reguliert werde. Die genaue Investitionssumme und die Identität der Käufer bleiben offiziell geheim. Israelische Medienberichte nennen jedoch Hollywood-Produzenten Robert Simonds als möglichen Anführer der Investorengruppe. Auch William Wrigley Jr., Erbe des Kaugummi-Konzerns, soll beteiligt sein.

Pikant: NSO steht auf der US-Sanktionsliste, die amerikanischen Firmen Geschäfte mit dem Spyware-Anbieter verbietet. Die NSO Group steht seit Jahren in der Kritik, weil ihre Software Pegasus weltweit gegen Journalisten, Menschenrechtler und Politiker eingesetzt wurde. Erst im Mai wurde das Unternehmen zur Zahlung von 167 Millionen Dollar Schadensersatz an WhatsApp verurteilt. Der Messenger-Dienst hatte geklagt, weil NSO illegal Pegasus auf rund 1.400 Geräten installiert hatte. Sicherheitsforscher John Scott-Railton warnte, Pegasus sei „Diktator-Technik“, die nicht in amerikanische Hände gehöre.