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Kein Ding der Unmöglichkeit: 7 Tipps, damit Sie ab 2026 jeder kennt

Damit Sie Ihren Aufgaben als Datenschutzberater gut nachkommen können, müssen die Kollegen Sie frühzeitig einbinden und mit Informationen versorgen. Dafür ist es unerlässlich, dass man Sie kennt und weiss, was Sie machen und wofür Sie zuständig sind. Doch im Unternehmen bekannt zu sein ist kein Selbstläufer. Setzen Sie auf diese sieben Tipps!

Andreas Würtz

29.12.2025 · 3 Min Lesezeit


Tipp 1: Gehen Sie den Ursachen auf den Grund 

Sie meinen, jeder kennt Sie? Seien Sie sich mit dieser Einschätzung nicht zu sicher. Wechseln Sie beispielsweise in die Perspektive eines neuen Mitarbeiters oder Lehrlings.

Fragen Sie sich, wie dieser wohl den Datenschutzberater wahrnimmt, wo es Berührungspunkte gibt und wie man in Kontakt kommen kann.

Unter Umständen merken Sie schnell, dass Sie vielleicht altgediente Mitarbeiter kennen, doch gerade die Neuen keinen blassen Schimmer haben, wer Sie sind und was Sie machen. 

Weiterer wichtiger Punkt, mit dem Sie sich auseinandersetzen sollten: Wie nehmen Sie sich selbst wahr und wie werden Sie von anderen wahrgenommen?

Sprechen Sie hier beispielsweise mit Personen Ihres Vertrauens, wie diese Sie als Mensch und als Datenschutzberater wahrnehmen.

Vielleicht erkennen Sie auf diese Weise, wo Sie an sich, Ihrem Auftreten und Ihrer Aussendarstellung arbeiten müssen. Das sollten Sie mit höchster Priorität angehen. 


Tipp 2: Das A und O – Ihr Gesicht und Ihr Name 

Damit alle im Unternehmen Sie kennen und vor allem wiedererkennen, müssen Sie genau das den Menschen leicht machen. Dazu nutzen Sie alle Gelegenheiten, um Ihr Gesicht und Ihren Namen bekannt zu machen.

Hierzu einige Beispiele: Veröffentlichen Sie etwas im Intranet, etwa einen Awarenessartikel, sollten Sie nach Möglichkeit auch ein Foto von sich unterbringen. Nicht anders ist es bei einer Präsentation. Auch Ihren Namen sollten Sie wo immer möglich „anbringen“.

Und hier ist die Präsentation ein Paradebeispiel. Achten Sie darauf, dass nicht nur ein Abteilungskürzel oder die Funktion „Datenschutzberater“ als Ersteller genannt wird. Ihr Name muss auftauchen. Sind Sie bei einer internen Veranstaltung, tragen Sie nach Möglichkeit ein Namensschild.

Auch wenn Sie an einer Besprechung mit Personen teilnehmen, die Sie vielleicht nicht kennen, sollten Sie ein Namensschild aufstellen. Achten Sie hier darauf, dass Ihr Name und ggf. Ihre Funktion aus der Ferne noch gut lesbar sind. Am besten, Sie bereiten einen gedruckten Aufsteller vor. 


Tipp 3: Seien Sie auf allen Bühnen präsent 

Lassen Sie keine Gelegenheit aus, um sich als Person, Ihr Gesicht und Ihren Namen präsent zu machen. Egal, wozu man Sie einlädt, machen Sie Ihre Teilnahme möglich.

Das betrifft interne Veranstaltungen wie z. B. Feiern oder Feste genauso wie wichtige Informationsveranstaltungen wie etwa Vorstellungen der Geschäftsentwicklung oder Betriebsversammlungen.

Hat man Sie bei etwas aus Ihrer Sicht für Sie Wichtigem „vergessen“ einzuladen, lassen Sie die Sache nicht einfach auf  sich beruhen. Haken Sie schnellstens nach und klären Sie, inwieweit man Sie tatsächlich einfach vergessen hat.

Ist das nicht der Fall, können Sie den Veranstalter ggf. davon überzeugen, dass Ihre Teilnahme sinnvoll ist. Gute Argumente sind etwa, dass Sie so wichtige Informationen erhalten oder das Thema Datenschutz vertreten können.

Beissen Sie etwa wegen hierarchischer Aspekte auf Granit, können Sie ggf. mit der Unternehmensleitung sprechen. 


Tipp 4: Gespräche, Gespräche, Gespräche 

Bekannt machen Sie sich auch dadurch, dass Sie ins Gespräch kommen. Laden Sie beispielsweise Führungskräfte oder Abteilungsleiter ab und an zum Statusgespräch ein. Denken Sie insbesondere an den IT-Leiter oder den Leiter des Vertriebs.

Doch auch ein Gespräch mit der Arbeitnehmervertretung kann sich für Sie lohnen. Gerade wenn man merkt, dass man mit Ihnen „reden“ kann und Ihnen an einem praxisnahen Datenschutz gelegen ist, fasst man Vertrauen und prägt Sie sich ein. 


Tipp 5: Räumen Sie Hindernisse aus dem Weg 

Mit Ihnen zu sprechen muss jedem im Unternehmen leichtfallen. Um das zu erreichen, können Sie eine offene Sprechstunde anbieten.

Auch der Hinweis, dass Ihre Tür im wahrsten Sinn des Wortes offen steht, kann manchem die Kontaktaufnahme erleichtern.

Weiss man, dass man mit einem Anliegen auch spontan bei Ihnen vorbeischauen kann, kann auch das der Schubs in die richtige Richtung für die betreffende Person sein. 

Tipp 6: Datenschutz muss Gesprächsthema werden 

Je mehr der Datenschutz bei den Mitarbeitern im Gespräch ist, desto besser. Dazu bieten sich nicht nur Awarenessmassnahmen an.

Besonders geeignet sind auch alle internen Medien in Ihrem Unternehmen. Schauen Sie zunächst, was andere machen, und überlegen Sie sich, was auch Sie anbieten können, idealerweise noch etwas besser oder innovativer als die Kollegen.

Auch wenn bei einer guten „Show“ Datenschutz anscheinend zur Nebensache wird, leisten Sie ihm und sich einen grossen Dienst. 


Tipp 7: Nehmen Sie es positiv und vor allem mit Humor 

Datenschutz mag ab und an eine bierernste Sache sein. Allerdings muss das nicht auch für Sie gelten und wie Sie mit dem Thema umgehen.

Versuchen Sie bei allem, was Sie tun, locker zu bleiben, und beweisen Sie Humor. Ganz nebenbei zeigen Sie so: Sie sind nicht die „Datenschutzpolizei“. Sie sind Mensch und Kollege, der niemandem den Kopf abreisst, wenn mal etwas schiefgeht. 

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Andreas Würtz ist Rechtsanwalt und widmet sich in erster Linie Fragen aus dem Datenschutz- und Arbeitsrecht. Er ist zertifizierter Datenschutzbeauftragter, Privacy Professional (CIPP/E, CIPM, FIP), ISO-27001-Lead-Auditor und Krisenkommunikationsmanager. Seit 2005 […]