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Sensibilität ohne Wenn und Aber: Schlauen Sie die IT-Abteilung auf

Werden im Unternehmen Personendaten bearbeitet, ist das auch für Sie als Datenschutzberater von Bedeutung. Dabei ist klar, dass es manchmal schwierig sein kann, alles im Blick zu behalten. Um dennoch Ihrem Anspruch gerecht zu werden, ist es wichtig, dass Sie Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Daneben sollten Sie für die nötige Sensibilität, also Awareness, sorgen. Das ist gerade in der IT-Abteilung besonders wichtig.

Andreas Würtz

30.07.2025 · 2 Min Lesezeit

Orientieren Sie sich an der Zielgruppe

Bei allen Awareness-Aktivitäten sollten Sie einen schlauen Spruch beherzigen: Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.

So ist es auch, wenn Sie Datenschutzwissen an den Mann oder die Frau in der IT-Abteilung bringen wollen. Überlegen Sie zunächst für sich selbst, welchen Bedarf es bei den Kollegen gibt und wie Sie beim Vermitteln am besten vorgehen können. 

Sind Sie sich hier unsicher, gibt es eine ganz einfache Möglichkeit, Licht ins Dunkel zu bringen: Fragen Sie neben den zuständigen Führungskräften auch die „normalen“ Mitarbeiter.

Das kann nicht nur Themen hervorbringen, die Sie bislang nicht auf Ihrer Liste hatten; eventuell fallen die Sichtweisen von Führungskräften und Mitarbeitern auseinander. Das kommt gar nicht so selten vor. 

Bitte bedenken Sie auch: In der IT-Abteilung arbeiten häufig Profis und Spezialisten, die sich mit ganzem Herzen dafür einsetzen, die besten Lösungen für meist technische Herausforderungen zu finden.

Manchmal empfinden sie den Datenschutz vielleicht als etwas Störendes, das Kosten verursacht und eine effektive Lösung zu erschweren scheint.

Hier ist es wichtig, dass Sie nicht mit Unverständnis reagieren. Besser beraten sind Sie, wenn Sie die Interessenlage der Kollegen nachvollziehen.

Zeigen Sie aber dennoch auf, dass es sich für das Unternehmen und alle Beteiligten lohnt, im Datenschutz an einem Strang zu ziehen. 

Sie sind kein Spielverderber 
Für die Kollegen ist vielleicht nicht klar, welche Rolle Sie spielen. Machen Sie klar: Sie sind Berater, Wissensvermittler und Kontrolleur im Datenschutz. Dabei berücksichtigen Sie einerseits die Interessen der Betroffenen und lassen andererseits dennoch nicht die wirtschaftlichen Aspekte des Unternehmens ausser Acht. Müssen Sie zu etwas Nein sagen, ist das keine Gängelei.

Vielmehr tragen Sie dazu bei, dass sich Ihr Unternehmen regelkonform und gesetzestreu verhält. Nimmt man es mit Recht und Gesetz nicht so genau, rächt sich das meist – mal früher, mal später. Gewonnen ist am Ende jedoch nichts. Im Gegenteil: Verstösse bedeuten in der Regel viel Arbeit, Ärger und Kosten. 

Backen Sie zunächst kleine Brötchen

Wollen Sie bei der IT-Abteilung für ein Grundverständnis für den Datenschutz sorgen, müssen Sie nicht gleich mit einer längeren Schulung für die Mitarbeiter starten. Das kann eher schaden als nützen, gerade wenn die Zielgruppe etwas schwierig ist oder mit dem Thema an sich fremdelt.

Beginnen Sie hier lieber mit einer kurzen Information. Klären Sie per E-Mail über einige grundlegende Aspekte auf, die jeder beachten sollte, der mit Personendaten zu tun hat. Doch auch eine kurze Schulung haben Sie mit dem folgenden Muster schnell erstellt.

Verwenden Sie für jeden Tipp eine Folie und fassen Sie den Text in Aufzählungspunkten zusammen. Im Handumdrehen können Sie loslegen und bei den Kollegen Awareness schaffen. 

Arbeitshilfen

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Andreas Würtz ist Rechtsanwalt und widmet sich in erster Linie Fragen aus dem Datenschutz- und Arbeitsrecht. Er ist zertifizierter Datenschutzbeauftragter, Privacy Professional (CIPP/E, CIPM, FIP), ISO-27001-Lead-Auditor und Krisenkommunikationsmanager. Seit 2005 […]